Corona und der Lockdown haben die Entwicklung nochmals beschleunigt und verschärft: Der Onlinehandel boomt und gräbt dem stationären Einzelhandel immer weiter das Wasser ab. Wie aber auch Einzelhändler mit lokalem Laden jetzt vom Onlineshopping-Boom profitieren, kostenlose Online Tools und digitale Kommunikation nutzen können, verraten wir Ihnen hier.
Google My Business ist mehr als ein simpler Brancheneintrag: Suchende finden nicht nur den nächsten Paketshop in der Umgebung sondern Unternehmen aller Branchen mit kostenlosem Unternehmensprofil über
Google-Maps und die Google-Suche.
Inhaltsverzeichnis ● Für den stationären Einzelhandel gibt es kein Zurück oder Weiter so ● Digitale Transformation im Handel bedeutet nicht die Aufgabe des Ladens ● Kostenlose Online-Tools für Offline-Händler und digitale Kommunikation ● Verfügbarkeit schlägt Preis: Zeigen Sie Ihren Kunden was Sie haben! |
Für den stationären Einzelhandel gibt es kein Zurück oder Weiter so
Die langfristigen Veränderungen im Verbraucherverhalten sind ebenso offensichtlich wie unumkehrbar, die Corona-Pandemie hat diese Entwicklungen nochmals beschleunigt: Konsumenten verbringen immer mehr Zeit im Internet, suchen dort nach Produkten, recherchieren online, planen ihre Einkäufe digital oder kaufen das Gewünschte gleich auf einem Marktplatz bzw. in einem Online-Shop.
Auf diese Weise geht den stationären Händlern in allen Bereichen Zug um Zug immer mehr Umsatz verloren bis der Laden eines Tages unweigerlich vor dem Aus steht. So unfair und herausfordernd diese Situation für den stationären Handel auch sein mag, Jammern hilft nicht, und die Flucht ist wie so oft nur nach vorne möglich! Überall wird die Bedeutung der digitalen Transformation beschworen aber was genau heißt das für mich und meinen kleinen Laden an der Ecke? Muss ich den langfristig aufgeben und kann ich künftig dann nur noch online verkaufen?
Digitale Transformation im Handel bedeutet nicht die Aufgabe des Ladens
Ein klares Nein! Erstens weil Sie es als reiner Online-Händler vermutlich gar nicht schaffen würden und zweitens weil es gar nicht notwendig ist! Die Zeiten, in denen ein Ladenbesitzer mal eben hemdsärmelig einen Onlineshop erstellen und betreiben konnte, sind lange vorbei. Die großen Player im Online-Markt sind über Jahre gewachsen, verfügen über reichlich Kapital und alle Strukturen vom Wareneinkauf bis zur Retourenabwicklung sind durchweg sehr professionell. Dieser Zug ist schon lange abgefahren, das ist die schlechte Nachricht! Die gute Nachricht ist, dass digitaler und stationärer Handel genau wie TV und Kino durchaus friedlich nebeneinander existieren können und werden. Nur eben anders als in den letzten 30 Jahren, als mit einem netten Schaufenster und dem Eintrag in die Gelben Seiten schon alles getan war!
Die Coronakrise hat alles drastisch zugespitzt, der digitale Wandel hat sich in diesen sehr herausfordernden Zeiten nochmals stark beschleunigt. Während der Krise haben Verbraucher digitale Werkzeuge als eine echte Überlebenshilfe kennengelernt, was gerade in den letzten Monaten zu Veränderungen im Verbraucherverhalten über alle Regionen und Branchen hinweg geführt hat. Gottseidank gibt es eine ganze Reihe von bewährten Tools und Hilfsmitteln – die meisten kostenlos oder zumindest sehr preiswert – die Unternehmen mit Ladengeschäften dabei helfen können, stärker von der digitalen Transformation zu profitieren.
Kunden ziehen Einzelhändler mit einem digitalen Angebot vor, auch wenn die eigentliche Transaktion im Geschäft stattfindet.
Müssen Sie deswegen jetzt (oder später) einen eigenen Onlineshop eröffnen? Nochmals nein, denn das erfordert Investitionen und Kompetenzen, die nicht jeder Ladenbesitzer aufbieten kann. Marktplätze wie Amazon, eBay und andere können allerdings dabei helfen, Auslaufmodelle und Ladenhüter gezielt abzuverkaufen. Online Verkäufe über Marktplätze sind vergleichsweise einfach darstellbar, in vielen Fällen ein sinnvolles Zubrot, nicht aber die Lösung des eigentlichen Problems.
Kostenlose Online-Tools für Offline-Händler und digitale Kommunikation
Digital ist Trumpf und wird es bleiben. Wer Onlinehändler schlagen will, muss dies mit ihren eigenen Waffen tun. Die simple Lösung der Umsatzkrise im Einzelhandel lautet: Sie müssen potenzielle Kunden digital aufspüren und online von einem Ladenbesuch überzeugen, um so die Umsätze im Laden zu steigern. Schon vor der Corona-Pandemie begann der Prozess des Einkaufens im stationären Handel lange bevor der Kunde den Laden betreten hatte – im Internet, wo sonst? Oberste digitale Pflicht – vergleichbar mit den Gelben Seiten – ist ein Eintrag bei Google My Business. Der ist komplett kostenlos und je mehr Informationen Sie dort hinterlegen, desto stärker profitieren Sie auch davon.
Achten Sie auf die Verwendung passender Keywords, die sind das digitale Gold und ermöglichen die Kommunikation in der Suchmaschine. Ein Buchladen muss auch Buchladen heißen, gleiches gilt für den Juwelier, den Fahrradladen und die Boutique. Name und Bezeichnung werden am besten durch eine aussagekräftige Beschreibung ergänzt, die das Besondere Ihres Ladens wiedergibt und Kunden erste Einblicke in das Sortiment ermöglicht.
Adresse und Öffnungszeiten müssen Sie unbedingt mit gleicher Sorgfalt hinterlegen, damit einem Suchenden angezeigt wird, wo sich Ihr Laden befindet und ob Sie gerade geöffnet haben. Wie das geht? Ganz einfach: Kunden, die mit dem Handy etwas suchen, teilen Google ganz nebenbei den eigenen Standort mit. Sucht jemand im Radius von einigen Kilometern nach einem Buch, zeigt Google alle bekannten Buchläden in der Nähe an. Potenzielle Kunden planen ihre Ladenbesuche immer sorgfältiger und prüfen Informationen nach den Öffnungszeiten online und in Echtzeit.
Das Suchinteresse nach aktuellen Öffnungszeiten von Ladengeschäften hat sich 2020 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr laut Google fast verdoppelt! Hier liegt also ihr Potential, in der mobilen Suche, denn Google zeigt Ihren Laden in den lokalen Suchergebnissen oft sogar vor den Online Händlern an. Wer noch einen (digitalen) Schritt weitergehen möchte kann für seine Standort zusätzliche Suchwörter wie „Weihnachtsgeschenk“ buchen, verlässt damit aber den Bereich der kostenlosen Tools und Empfehlungen.
Einzelhändler müssen den steigenden Erwartungen der Kunden gerecht werden und nahtlose Einkaufserlebnisse bieten. Investitionen in die digitale Transformation sind unausweichlich.
Relativ neu ist Grow My Store ebenfalls von Google, das sich an lokale Einzelhändler wendet, die bereits eine Website betreiben. Nach einer Registrierung verspricht Google individuelle Empfehlungen, wie sich das Onlineerlebnis der Kunden verbessern lässt. Was sich mit dem neuen Tool auf jeden Fall gut umsetzen lässt ist eine Art Benchmarking, denn Google hat die Möglichkeit zu vergleichen, wie Ihre Website gegenüber den anderen Einzelhändlern in Ihrer Nähe und in derselben Branche abschneidet. Ein weiterer Vorteil ist der Zugriff auf interessante Daten zu Markt- und Verbrauchertrends die helfen sollen, Kunden besser zu verstehen um sie dann besser zu erreichen.
Ebenfalls kostenlos ist die digitale Kommunikation mit Ihren Kunden, Sie brauchen dafür nur eine E-Mail Adresse natürlich verbunden mit der Einwilligung, dass Sie auch Mails an diese Adresse senden dürfen. Wie man die E-Mail Adressen der Kunden und diese Einwilligungen bekommt? Mit etwas Fantasie und Überredungskunst, mit dem Versprechen von exklusiven Angeboten und besonderen Rabatten im Newsletter, mit einem besonderen Service, den man nur digital bzw. online bekommen kann. Es wird Ihnen bestimmt etwas einfallen, das zu Ihrem Thema und Sortiment passt. Newsletter sollte man dann sparsam und mit Bedacht versenden und jeden einzelnen mit ausreichend Mehrwert für die Kunden ausstatten, sonst wird Ihnen die Einwilligung zur Nutzung einer solchen E-Mail Adresse schnell wieder entzogen. Kommunikation in jeder Form ist der Schlüssel zum Erfolg, halten Sie Ihre Kunden stets auf dem Laufenden. Neue Produktfotos, geänderte Öffnungszeiten, Lager bereinigt? Solche News gehören unbedingt in einen Newsletter!
Verbraucher stehen vor einer überwältigenden Auswahl, Einzelhändler müssen ihnen daher hilfreiche Informationen zur Verfügung stellen, damit Kunden eigene Entscheidungen treffen.
Verfügbarkeit schlägt Preis: Zeigen Sie Ihren Kunden was Sie haben!
Dieser Satz müsste Ihnen eigentlich auf der Zunge zergehen, die Preise im Onlinehandel sind teilweise ruinös und sie müssen diese Abwärtsspirale nicht weiter befeuern. Der beste Preis nützt einem Online-Händler wenig, wenn das gewünschte Produkt nicht sofort oder ganz sicher am nächsten Tag verfügbar ist. Sie sind mit Ihrem Laden tausendmal zuverlässiger als Amazon, die DHL und UPS zusammen! Einzige Voraussetzung: Sie müssen dem Kunden – natürlich am besten auf digitalem Wege zeigen – dass Sie das gewünschte Produkt in der richtigen Farbe und Größe auf Lager haben. Und vielleicht sogar auf Wunsch reservieren können? Tatsächlich sind produktbezogene Suchanfragen mit dem Zusatz „auf Lager“ und „in der Nähe“ bei Google signifikant nach oben geschossen, die Anzahl von Suchanfragen mit „in meiner Nähe verfügbar“ haben sich regions- und kategorieübergreifend in diesem Jahr mehr als verdoppelt!
Um diesen Bedarf zu bedienen braucht es nicht zwingend einen Onlineshop, der nämlich teuer ist, neue Hürden und tausend rechtliche Fallstricke mit sich bringt. Ein digitales Schaufenster reicht oftmals schon aus, wieviel Aufwand das bedeutet, hat mit dem Gegenstand Ihres Ladens zu tun. Hier tut sich ein Fahrradhändler wahrscheinlich leichter als ein Buchhändler, letztere bekommen aber digitale Unterstützung von Verlagen und Großhändlern. Und bevor Sie an der neuen Aufgabe komplett verzagen: Sammeln Sie Bewertungen und Rezensionen, damit lassen sich nachweislich mehr Umsätze erzielen.
Wir von Zill Ladenausstattung möchten Sie mit Rat und Tat in ein neues Zeitalter der digitalen Transformation im stationären Einzelhandel begleiten.
Shoppen während der Corona-Krise: „Click and collect“, „Abholung im Geschäft“ oder „Kontaktlose Lieferung“ waren oft die einzige Möglichkeit, weiterhin Umsätze zu machen.