Neue Wege im Einzelhandel: Click & Meet, Click & Collect

Kaum eine Branche ist von der Corona-Krise stärker betroffen als der Einzelhandel. Die Not im Lockdown macht erfinderisch und schnell hatten Händler begonnen, an der Ladentür zu verkaufen. Als Übergangslösungen bis zur Lockerung der Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie haben sich Click and Meet sowie Click and Collect fest etabliert.

Einkaufen an der Ladentür heißt heute Click and Collect und wird als Notlösung in der Pandemie von Kunden und Händlern gleichermaßen praktiziert und akzeptiert.

Inhaltsverzeichnis
●                   Einkaufen mit Termin oder neudeutsch „Click and Meet“
●                   Selbstabholung statt Lieferung alias „Click and Collect“
●                   Shopping Boxen: Die Überraschung aus der Kiste

Übersteht der Einzelhandel die dritte Corona-Welle? Im März 2020 – also vor genau einem Jahr – mussten die Händler erstmals wegen der Corona-Pandemie ihre Läden zu sperren. Im Winter 2020 kam die zweite Welle und der nächste Lockdown viel ausgerechnet ins lang ersehnte Weihnachtsgeschäft. Eigentlich wollten Einzelhändler im Frühjahr 2021 endlich wieder wieder Umsätze tätigen und Gewinne erzielen, dann stiegen die Infektionszahlen abermals an.

Wie lange stehen Einzelhändler diesen ökonomischen Ausnahmezustand während der Pandemie überhaupt noch durch und was können Sie als einzelner Händler dagegen tun? Click and Collect sowie Click and Meet sind zum Rettungsanker für viele Ladenbetreiber geworden, zuletzt haben kreative Einzelhändler die Shopping Boxen als Mittel gegen überfüllte Lager erfunden, gute Erfolge damit erzielt und schnell viele Nachahmer gefunden. Nicht nur Händler haben Nachholbedarf – auch Kunden leiden zunehmend unter dem Konsumverzicht. Zwei Modelle bieten sich als Lösung an:

Einkaufen mit Termin oder neudeutsch „Click and Meet“

Wieder shoppen vor Ort – trotz Pandemie. Das neue Konzept Click and Meet macht es möglich und eröffnet vor allem kleineren Geschäften wieder eine Perspektive auf Kunden und Umsatz. Und dem Kunden das reale shopping-Erlebnis mit nur unwesentlichen Einschränkungen. Anders als bei Click and Collect kann der Kunde die Ware begutachten, anprobieren, sich beraten lassen oder bereits Gekauftes zurückgeben. Voraussetzung ist lediglich ein gebuchter Termin. Dieser muss im Vorfeld vereinbart werden, meist per E-Mail, oft per Telefon oder auch über Facebook oder Whatsapp.

Infos dazu finden sich auf der Webseite des jeweiligen Unternehmens, manchmal ganz analog im Schaufenster. Auch über die Dauer des Geschäftsbesuches sollte man sich informieren, zwischen 30 Minuten und 1 Stunde sowie unbegrenztem Aufenthalt ist alles möglich, je nach Branche. Bei Ikea kann man 90 Minuten buchen, im Baumarkt zuletzt nur 30 Minuten. Was man nicht vergessen sollte, sind Ausweis und Maske. Und damit alle wirklich sicher sind, wird ununterbrochen gelüftet und desinfiziert. Alle Bundesländer haben diesem Konzept übrigens zugestimmt.

Selbstabholung statt Lieferung alias „Click and Collect“

Bereits vor Corona wurde dieses Konzept in den Staaten erfolgreich durchgeführt, in Deutschland hingegen erst nach und nach entdeckt und in Zeiten von Corona zunehmend angenommen, da es für bestimmte Kundenkreise große Vorteile bietet. Wie funktioniert es? Zunächst wie ein online-Kauf: Die Ware wird im Internet begutachtet, verglichen und schließlich bestellt. Während des Bezahlvorgangs ist es dann möglich, Selbstabholung statt Lieferung anzuklicken. Und das bietet etliche Vorteile: Der Kunde unterstützt beispielsweise den kleinen Buchladen um die Ecke oder das Sportgeschäft im nächsten Stadtteil statt einen der Online-Giganten.

Und er spart sich die Versandkosten, welche bei häufigen online-Bestellungen ganz ordentlich zu Buche schlagen. Die Ware ist schneller beim Kunden, da sich der Versandweg erübrigt, und außerdem kann man die Bestellung abholen, wie und wann man möchte. Maske ist natürlich obligatorisch. Möglicherweise entscheidet man dann vor Ort, doch ein anderes Produkt zu kaufen, da man sich in vielen Fällen beraten lassen kann. Und sollte die Ware doch nicht gefallen, kümmert sich der Händler um deren Rücksendung bzw. nimmt sie kurzerhand zurück.

Shopping Boxen: Die Überraschung aus der Kiste

Osterbox, Frühlingspaket, Sportbox, Männerkiste, Überraschungsbox – dahinter steckt eine kluge Idee: Kaufe regional, lass dich überraschen und spare bares Geld. Die Kunden können telefonisch bestellen, geben Konfektionsgröße und gewünschte Kiste an und bekommen einen Termin zur Abholung. Händler locken hier mit satten Rabatten: Ware im Wert von 200 € gibt es zum Teil für nur 60 €. Wer Überraschungen liebt und seinem Händler vertraut, kann seinen Schrank auf diese Weise mit schönen Stücken füllen; den Nachteil, nicht selbst ausgesucht zu haben, nehmen dafür viele in Kauf. Eine Einschränkung muss man allerdings hinnehmen: Einzelne Teile aus der Box können nicht oftmals zurückgegeben werden.

Die drei hier vorgestellten Modelle sind natürlich nicht die Lösung für den Einzelhandel, zur Rückkehr in den Normalbetrieb mit offenen Läden und Geschäften gibt es keine Alternative. In der Zwischenzeit bringen Sie Händlern zumindest ein wenig Umsatz und bestimmt eine gute Portion Hoffnung auf das baldige Ende aller Lockdown Massnahmen in der Pandemie.